Kosten-Nutzen Rechnung

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung sollte für ein Gebäude für je ein HQ10, ein HQ 100 und ein HQ Extrem durchgeführt werden. Hierzu kann die Tabelle  "Anlage: Vorlage Kosten-Nutzen-Rechnung" benutzt werden.

Sie soll Aufschluss über die Sinnigkeit von Maßnahmen zum Schutz vor den unterschiedlichen Hochwasserereignissen geben.

Zum Beispiel macht es wenig Sinn ein Gebäude für ein HQ extrem mit Maßnahmen für beispielsweise 60.000 € zu sichern, wenn nur 55.000 € an Schaden entstehen würde, außerdem wäre in einem solchen Fall abzuwägen, ob es sich überhaupt lohnt sich gegen ein Ereignis von einer Wahrscheinlichkeit von weniger als einmal in 100 Jahren abzusichern.

Zur Veranschaulichung folgt nun ein Rechenbeispiel mit folgendem Szenario:

Ein Einfamilienhaus mit Keller, Erdgeschoss und einem Obergeschoss. Das Erdgeschoss befindet sich 0,6 Meter über der Geländeoberkante. Der Keller besitzt 4 Fenster und eine Tür, das Erdgeschoss 2 Türen und 8 Fenster und das Obergeschoss 8 Fenster. Im Keller befindet sich eine Waschküche ohne Rückstauklappe und es wird angenommen, dass der Keller unterhalb der Rückstauebene liegt. Ansonsten dient der Keller lediglich als Lagerraum. Es wird von wasserdichten tapezierten Wänden und einer wasserdichten Kellersohle, welche mit Laminat ausgelegt ist, ausgegangen, jedoch sind die Kellerfenster nicht dicht

Im Erdgeschoss befinden sich der Hauswirtschaftsraum und die Heizungsanlage. Die Wände sind tapeziert und der Fußboden besteht aus Laminat.

Bei einem HQ10 würde sich ein Wasserstand von 0 – 0,5 m über Geländeoberkante einstellen. Somit würde das Wasser nur den Keller betreffen und es wird angenommen, dass der Keller ohne Vorsorgemaßnahmen komplett unter Wasser steht. Anschließend werden Vorsorgemaßnahmen getroffen, welche das Eindringen des Wassers verhindern sollen:

  • Dammbalken für die Tür
  • Austausch der Fenster durch druckdichte Fenster

Zusätzlich werden für den Fall eines Versagens dieser Maßnahmen oder Eindringen von Wasser über andere Wege noch zusätzlich Maßnahmen für das Nachgeben umgesetzt.

  • Als Bodenbelag werden Fliesen gewählt,
  • die Stromleitungen werden nun Hochwassergerecht nach VDI-Richtlinie verlegt und
  • die Waschküche wird in das Erdgeschoss verlegt.

Beispiel: Kosten-Nutzen-Rechnung

Das Rechenbeispiel zeigt, dass ein Hochwasser mit der Jährlichkeit von 10 Jahren pro Ereignis 3.150 € Schaden verursacht hat. Die Kosten für die getroffenen Maßnahmen betragen 7.000 €.

Somit haben sich die Investitionen nach 3 Hochwassern, welche in den vergangenen 10 Jahren  3-mal vorkamen.

Für die Kostenermittlung der Maßnahmen können explizit Angebote eingeholt werden oder zunächst grob mit den hier  folgenden Preisen vorkalkuliert werden.

Sanitärarbeiten:

Rückstauklappe    150 €
Elektrische Rückstauklappe    2.500 €
Hebeanlage  5.000 €
Quelle: Jörg Winter GmbH30 – 50 €/Std.
Klempnerarbeiten
Quelle:
http://www.deine-handwerker
kosten.de (Stand 28.07.2013)

Dammbalken:

Die Kosten für Dammbalken lassen sich zu Beispiel individuell auf der Internetpräsenz der Firma KePro berechnen:

kepro.de/hochwasserschutz/dammbalken/1/dammbalken/hochwasserschutz (Stand 28.07.2013)

Sandsäcke:

Leere Sändsäcke gibt es bereits ab einem Preis von einem Euro. Den zur Füllung benötigten Sand kann man bei Baustoffhändlern, Kieswerken oder ähnlichen beziehen. Ohne Lieferung kostet eine Tonne, je nach Körnung, ca. 10 €.

Quelle: www. www.sandsack.info sandsack.info/  (Stand: 28.07.2013)

Bodenbeläge:

Laminat:  ab 6 €/m², je nach Qualität und Optik
Laminatverlegen:15 – 35 €/m²
Parkett:30 – 80 €/m²
Parkettverlegen: 15 – 25 €/m²
Fliesen: ab 20 €/m²
Fliesenverlegen:35 – 60 €/m²  oder ab 40 €/Std

Quelle: www.deine-handwerkerkosten.de (Stand 28.07.2013)

Elektroarbeiten:

 

Steckdosen:  80 – 150 €
Stundenlohn:42 – 55 €

Quelle: www.deine-handwerkerkosten.de (Stand 28.07.2013)