Wissenschaftliche Untersuchung der Regenwasserbehandlungsanlage Neunkirchen-Wellesweiler - Einem Kombinationsbauwerk mit Wirbelabscheider- und Durchlaufbeckenstufe

Beschreibung

Projektlaufzeit: 11/2000 - 10/2004

Bearbeitung durch: Siwawi

Bearbeiter:

  • Dipl.-Ing. Kai Klepiszewski
  • Dr.-Ing. Antje Welker

Eine Alternative zu kleineren Regenüberlaufbecken stellt der Bau von Wirbelabscheidern dar. Sie weisen bei kleinerem Volumen zur Zwischenspeicherung des Abflusses bei Regenwetter im Vergleich zu herkömmlichen Regenüberlaufbecken eine höhere Rückhaltewirkung gegenüber absetzbaren Stoffen auf. Dies führt zu einer geringeren Gewässerbelastung durch Feststoffe und an diese gebundene Schadstoffe in den überlaufenden Wassermengen. Die bessere Rückhaltewirkung der Wirbelabscheider beruht auf den Strömungsverhältnissen in dem Bauwerk. Der Zufluss zu dem zylinderförmigen Wirbelabscheider erfolgt auf Sohlhöhe tangential von außen. Der Ablauf in Richtung Kläranlage ist im Zentrum der Bauwerkssohle angeordnet, während der Überlauf ins nachfolgende Gewässer über eine Ringschwelle in der Abdeckung des Wirbelabscheiders geleitet wird. Dies führt bei erhöhter Regenwetterbeschickung des Bauwerks zur Ausbildung einer turbulenzarmen Wirbelströmung, die ein Absetzen und Ableiten von Feststoffen zur Abwasserreinigungsanlage ermöglicht. Dem höheren technischen Aufwand beim Bau von Wirbelabscheidern steht eine Volumeneinsparung im Vergleich zu Regenüberlaufbecken gegenüber, die zu geringeren Baukosten führt. Neben dem Einsatz von Wirbelabscheidern als Alternative zu kleinen Regenüberlaufbecken, besteht auch die Möglichkeit der Kombination von Wirbelabscheidern mit nachgeschaltetem Regenüberlaufbecken als Alternative zu größeren Becken. Hier knüpft ein Projekt an, das derzeit am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft im Auftrag des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) bearbeitet wird. Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Reinigungsleistung eines kombinierten Bauwerks aus zwei Wirbelabscheidern mit nachgeschaltetem Durchlaufbecken und der Vergleich der festgestellten Reinigungsleistung mit der eines Regenüberlaufbeckens herkömmlicher Bauart. Zu diesem Zweck werden umfangreiche Messungen des Wasserstands und der Abflussmengen sowie Analysen der Zusammensetzung des Abflusses im Zulauf des Bauwerks, im Überlauf zum Gewässer und im Ablauf zur Kläranlage durchgeführt. Auf der Grundlage der gemessenen Werte wird ein dynamisches Simulationsmodell erstellt, das die Wirkung der Teilsysteme Wirbelabscheider und Regenüberlaufbecken in hydraulischer und stofflicher Hinsicht möglichst realitätsnah abbilden soll. Dieses simulationstechnische Werkzeug dient der Nachbildung des Langzeitverhaltens dieses Bauwerks unter Berücksichtigung örtlicher Niederschlagsaufzeichnungen.

Finanzierende Institution(en)

  • Entsorgungsverband Saar (EVS)