Hintergrundinformationen zum Feldtest

Nachhaltige Mobilität ist ein Kernthema des 21. Jahrhunderts. In Zeiten von sich verknappenden Ressourcen und einem gestiegenem Umweltbewußtsein sind alternative Fortbewegungsmittel und -methoden gefragt. Geforscht wird hierzu auf vielen Gebieten: Biokraftstoffe, effizientere Motoren, Mobilitätskonzepte sowie Elektromobilität. Letzteres hat auch die Bundesregierung 2012 oben auf die Agenda gesetzt, indem sie Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität erklärt hat. Seitdem haben die Aktivitäten auf diesem Gebiet neuen Schub bekommen.

Die TU Kaiserslautern ist bereits seit 2010 in der Elektromobilität unterwegs. Damals hat das Land Rheinland-Pfalz beschlossen, einen eigenen Weg in der Förderung der Elektromobilität zu gehen. Hieraus entstand das Netzwerk Elektromobilität (www.emobil-rlp.de), an dem neben Forschungseinrichtungen aus dem Land auch Praxispartner aus Industrie, Versorgern und Handwerk mit Interessen in diesem Bereich vertreten sind. Dieser Verbund beschäftigt sich mit den Fragen, wie Elektromobilität bereits mit der heute zur Verfügung stehenden Technik einsetzbar ist und dazu beitragen kann, Mobilität effizienter zu gestalten. Von Seiten der TU sind der Lehrstuhl für Regelungssysteme (Prof. Dr.-Ing. Steven Liu), das Institut für Mobilität & Verkehr (Prof. Dr.-Ing. Ulrike Reutter) beteiligt sowie die neu gegründete Juniorprofessur für Elektromobilität (Jun. Prof. Dr.-Ing. Daniel Görges).

Ein Kernelement der Forschungsarbeit ist ein Feldtest mit Elektrofahrzeugen. An der TU stehen hierfür zwei E-Autos zur Verfügung, die ab sofort von allen Hochschulmitarbeitern für Dienstgeschäfte genutzt werden können. Es handelt sich um einen Nissan LEAf mit 105 PS und einer Reichweite von ca. 150 km sowie einen Renault Kangoo Z.E. mit 60 PS und einer Reichweite von ca. 60 km im Alltagsbetrieb. Beide Fahrzeuge sind von Mitarbeitern der TU mit Messtechnik ausgerüstet worden, die permanent Borddaten aufzeichnet und diese an einen zentralen Server weiterleitet. Parallel dazu werden zu Fahrtbeginn und Fahrtende punktuelle Daten zu Fahrtzweck, Besetzungsgrad des Fahrzeuges sowie möglichen Alternativen für diese Fahrt abgefragt und ebenfalls zentral gespeichert. Eine Rückverfolgung des Fahrers ist nicht möglich. Der Datenschutz genoss während der Projektierung immer höchste Priorität. Diese Daten dienen später der Abschätzung der Praxistauglichkeit und Akzeptanz heutiger Elektromobilitätslösungen.