SpurO

SpurO - Optimierung der Spurenstoffelimination aus Gewässersicht

Saarland

Projektlaufzeit: 09/2024 - 03/2028

Projektbearbeitung durch: tectraa e.V.

Bearbeiter:

Förderung:

  • Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes

 

Projektbeschreibung:

Weiterentwicklung des Gewässermodells StoffFLUSS und Anwendung des erweiterten Modells auf das
gesamte Einzugsgebiet der Blies zur Erarbeitung einer Strategie zur Reduktion der Spurenstoffe unter
Berücksichtigung der Synergieeffekte

Aus Sicht des Gewässerschutzes überwiegen derzeit zwei Herausforderungen, die in Zusammenhang mit der kommunalen Abwasserreinigung zu betrachten sind. Zum einen die Problematik der Spurenstoffe und zum anderen die Nährstoffeinträge von Phosphor. Spurenstoffe, die in konventionellen kommunalen Kläranlagen nicht bzw. nicht ausreichend zurückgehalten werden (z. B. Diclofenac, Carbamazepin), können über zusätzliche Behandlungsstufen (z. B. Ozonung, Aktivkohleadsorption) aus dem Abwasser eliminiert werden. Die EU-Kommunalabwasserrichtlinie sieht vor, dass kommunale Kläranlagen entsprechend ihrer Ausbaugröße und ihres Risikos für Mensch und Umwelt mit einer zusätzlichen Behandlungsstufe zur gezielten Spurenstoffelimination bis 2040 ausgebaut werden sollen. 
Kläranlagen, welche aufgrund ihrer Ausbaugröße (> 100.000 E) erweitert werden sollen, sind eindeutig zu bestimmen. Für die Auswahl von Kläranlagen, die aufgrund ihres Standortes ein erhöhtes Risiko für Mensch und Umwelt darstellen, sind dagegen umfangreiche Untersuchungen erforderlich. Die Modellierung eines gesamten Gewässereinzugsgebietes ist ein sinnvolles Instrument, mit dem die Gesamtheit des Wasserkörpers einschließlich möglicher Kläranlagenausbauvarianten, Maßnahmen an
der Quelle und Auswirkungen von verändertem Nutzungsverhalten abgebildet und untersucht werden kann. Auf dieser Basis lassen sich Kläranlagen, bei denen eine Erweiterung erforderlich ist und Gewässer, an denen darüberhinausgehende Maßnahmen ergriffen werden müssen, identifizieren. Dazu soll das im INTERREG GR Projekt „CoMinGreat“ zur Software ausgebaute Modellsystem
„StoffFLUSS“ genutzt werden.

Die auf kommunalen Kläranlagen etablierten Verfahren zur gezielten Spurenstoffelimination enthalten in der Regel eine nachgeschaltete Filtration, z. B. als Nachbehandlung zur Ozonung und können damit auch als nachgeschaltete Flockungsfiltration zur weitergehenden Phosphor (P)-Elimination genutzt werden. Auch ohne den gezielten Betrieb eines solchen Filters zur weitergehenden P-Elimination, findet u. a. durch den Feststoffrückhalt anteilig eine Kohlenstoff (C)-, Stickstoff (N)- und P-Reduktion statt. Im INTERREG GR VA Projekt „CoMinGreat“ wurden die Verfahren bewachsener Bodenfilter,
GAK-Filtration und Ozonung mit anschließender GAK-Filtration bereits hinsichtlich ihrer Auswirkungen
auf verschiedene Abwasserparameter, wie z. B. Kohlenstoffverbindungen, Stickstoff und Phosphor
sowie deren Teilfraktionen untersucht. Diese Ergebnisse werden durch den Betrieb der Versuchsanlage auf der KA Landstuhl näher untersucht.

 

 

 

 

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