Abschlussarbeiten

In dieser Rubrik werden die Abstracts der im FG Brandschutz erstellten studentischen Abschlussarbeiten veröffentlicht.

2024

Typ: Bachelorarbeit

Bearbeiter: Elisabeth Ney, B.Sc.

Betreuer: Prof. Dr. Oliver Kornadt; Dr.-Ing. Sabine Scheidel

 

Zusammenfassung
Im Bauwesen sind Flammschutzmittel für den Brandschutz unerlässlich, um die Brandsicherheit von Gebäuden zu gewährleisten. Sie gehören zum Bereich des baulichen Brandschutzes und dienen dem Schutz von Gesundheit und Leben von Menschen und Tieren sowie dem Sachschutz. Darüber hinaus darf deren Verwendung aber auch nicht zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt führen oder sie gar gefährden.
Flammschutzmittel wirken in der Brandentstehungsphase. Ihre Aufgabe besteht darin, die Brandentstehung möglichst zu verhindern sowie die Brandausbreitungsgeschwindigkeit zu hemmen um die Brandausbreitung bis zum Eintreffen der Feuerwehr so gering wie möglich zu halten bzw. eine sichere Evakuierung des Gebäudes zu gewährleisten.
Aufgrund der Gefahren für Gesundheit und Umwelt werden die gesetzlichen Anforderungen an Flammschutzmittel immer weiter verschärft, sodass die Anzahl an verbotenen Flammschutzmitteln zunimmt. Besonders seit Beginn der 2000er Jahre wird sukzessive der Einsatz bestimmter Flammschutzmittel durch die EU verboten. Darunter fallen auch die halogenierten Flammschutzmittel, welche zu den am häufigsten verwendeten Stoffen zählen. Daher müssen praxistaugliche und ökologische Alternativen zu konventionellen Stoffen gefunden werden; vorzugsweise aus nachwachsenden Rohstoffen. Natürliche Flammschutzmittel stellen diese Alternative dar. Jedoch sind die Meisten dieser ökologischen Zuschlagstoffe kaum erforscht und befinden sich lediglich in Einzelfällen im Einsatz. Aus diesem Grund müssen in einem ersten Schritt zunächst mögliche geeignete Stoffe ausgesucht und in Vorversuchen adäquate Zuschlagstoffe identifiziert werden, mit denen weitere Versuche durchzuführen sind.
Ziel dieser Arbeit ist, mittels Durchführung und Auswertung von Flammpunkt- und Brandversuchen die Eignung ausgewählter natürlicher Flammschutzmittel zu untersuchen, um durch deren Einsatz eine Optimierung des Brandverhaltens natürlicher Dämmstoffe zu erreichen. Die für die Versuche vorgesehenen Flammschutzmittel sind Lehm, Mais- und Kartoffelstärke, Molke, Lactose, leichtes und schweres Natriumcarbonat sowie Blähgraphit in drei verschiedenen Körnungen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse werden Empfehlungen für weiterführende Versuche ausgesprochen.

Typ: Masterarbeit

Bearbeiter: YuYiu Au, M.Sc.

Betreuer: Prof. Dr. Oliver Kornadt; Dr.-Ing. Sabine Scheidel

 

Zusammenfassung

Große Menschenansammlungen in Bauten und baulichen Anlagen sind heutzutage omnipräsent. Dort, wo Menschen sich ansammeln, können Gefahren auftreten. Dabei müssen die Personen die Möglichkeit zur Eigenrettung haben. Dazu dienen insbesondere die erforderlichen Rettungswege innerhalb und außerhalb von Gebäuden und Anlagen.
Die in Deutschland vorhandenen Bauordnungen und Vorschriften zur Auslegung der Rettungsweg sind in nationale und bundesländliche Ebene zu unterscheiden. Dabei dienen die Mustervorschriften allen Bundesländern als Grundlage für deren landesspezifischen Versionen. Diese geben allerdings keine genauen Angaben wie man die
akzeptable Räumungszeit ermittelt. Derzeit gibt es kein Gesetz, beziehungsweise keine Vorschrift zur einheitlichen Verwendung von Handrechenverfahren oder  computergestützten Simulationsmodellen zur Analyse von Evakuierungszeiten. Dafür gibt es die DIN-Norm, die die Handhabungen dieser Methoden beschreiben. Die Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) sowie die Richtlinie für mikroskopische Entfluchtungsanalysen (RiMEA e.V.) treiben die Verwendung von Simulationen mit ihrem Leitfaden voran. Zur Ermittlung der Räumungszeit kann grundsätzlich in drei Hauptmodelle unterteilt werden. Das experimentelle Modell erfolgt durch Versuche mit Probanden, die die vorgegebenen Rettungswege durchlaufen. Das makroskopische Modell nutzt die Berechnungsansätze von Kapazitätsanalyse oder das dynamische Strömungsmodell, welches die Dynamik der Bewegung einer größeren Menschenmenge näherungsweise berücksichtigt. Das mikroskopische Modell wird mit Hilfe eines Rechners ausgeführt und basiert auf raumdiskreter, beziehungsweise raumkontinuierlicher Geometrie. Diese Arbeit hat die drei Vorgehensweisen für die Berechnung der Räumungszeit mit einem Beispiel aufbereitet.