Raumabschließende Holzrahmbauteile
Das ZIM-Forschungsprojekt „Entwicklung einer ökologischen und nachweislich brandsicheren Auslegungssystematik für vielgeschossige Holzgebäude“ befasst sich mit der Entwicklung raumabschließender Bauteile im Holzrahmenbau, welche die Anforderungen an den nach (Muster-) Bauordnung geforderten Feuerwiderstand von bis zu 90 Minuten für Gebäudeklasse 5 - Objekte erfüllt. Gleichzeitig soll das Berechnungsverfahren nach DIN EN 1995-1-2 (Eurocode 5) Anhang E überprüft und optimiert werden.
Die Bearbeitung des Projekts erfolgt im Fachgebiet Baulicher Brandschutz in Kooperation mit der Firma Pirmin Jung Deutschland GmbH.
Der Holzbau ist in Deutschland und auch in Europa immer mehr gefragt. Ein Umdenken in der Gesellschaft hin zu mehr Umweltbewusstsein, sowie weitere Vorteile, wie zum Beispiel der hohe Vorfertigungsgrad bei Holzbauteilen, lassen diese Bauweise für Bauherren immer interessanter werden. Doch baurechtlich gesehen sind dem Holzbau noch immer Hindernisse entgegen gelegt. Gebäude in Holzrahmenbauweise, welche über die Gebäudeklasse 4 hinausgehen, sind in Deutschland nur in einzelnen Bundesländern zulässig. Zudem beschränkt sich die in Europa gültige Normung nur auf den rechnerischen Nachweis von Holzbauteilen mit einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten. Eine Nachweisführung für größere Zeitspannen ist in der aktuellen Norm nicht vorgesehen. Um die Förderung des Holzbaus zu unterstützen, ist es zwingend erforderlich, die Nachweismöglichkeiten des Feuerwiderstandes auf 90 Minuten auszuweiten. Zudem sollen bei diesem Forschungsprojekt auch die Einbindung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und die Möglichkeit von sichtbaren Holzoberflächen an Trennwänden mit untersucht und in ein optimiertes Nachweisverfahren eingebunden werden.
Im Rahmen des Forschungsprojekts soll dies in den jeweiligen Teilprojekten der Forschungspartner bearbeitet werden. Das Projekt erstreckt sich über eine Laufzeit von 30 Monaten bis Mitte 2022.