Gebäudesimulation
Für die energetische Gebäudesimulation wurde auf die vom Fraunhofer Institut für Bauphysik entwickelte Software WUFI Plus zurückgegriffen. Dabei wurde der Energieverbrauch unter Berücksichtigung der Gebäudesubstanz, des Außenklimas sowie des Nutzerverhaltens simuliert. Für das Außenklima wurden die Messwerte der auf dem Dach des Gebäudes installierten Wetterstation herangezogen. Das Nutzerverhalten und die daraus resultierenden inneren Lasten wurden aus den Messungen des Stromverbrauchs abgeleitet.
In Abbildung 2 ist der simulierte Heizenergiebedarf des ETA-Gebäudes
dargestellt. Dabei zeigt sich, dass die Heizung in der warmen Periode (Mai – Oktober) nicht benötigt wird. In diesem Fall reichen die internen Lasten sowie die Solarstrahlung aus, um die Raumtemperatur auf das gewünschte Niveau zu bringen. In der Übergangszeit hingegen muss die Heizung unterstützend eingreifen, in den kalten Monaten wird sie teilweise durchgehend benötigt.
Der in Abbildung 3 dargestellte Verlauf des Raumklimas korreliert sowohl mit dem Außenklima als auch mit dem Heizenergiebedarf. Während in der kalten Jahreszeit die Raumtemperatur von der Heizung konstant gehalten wird, erhöht sich die Raumtemperatur in den sommerlichen Monaten auf bis zu 25°C. Hierfür ist vor allem die solare Einstrahlung verantwortlich, in geringerem Maße aber auch Lüftungs- und Transmissionswärmegewinne.
Dies ist allerdings kein Problem, da die thermische Behaglichkeit mit der
Außentemperatur korreliert. Je wärmer das Außenklima, umso höhere
Raumtemperaturen werden vom Menschen akzeptiert. Ursachen sind zum
Beispiel ein veränderter Bekleidungsgrad oder aber Akklimatisierungseffekte. In Abbildung 4 sind die von der DIN EN 15251 vorgegebenen Grenzen entsprechend der Gebäudekategorie dargestellt. Die Simulationen zeigen, dass das ETA-Gebäude die Grenzwerte einhält.