Bauphysiktage Kaiserslautern 2013

Die Bauphysiktage Kaiserslautern (27.-28.11.2013) werden nun alle zwei Jahre abgehalten werden. Mehr als 130 Gäste besuchten die Veranstaltung, die im Fraunhofer-Zentrum durchgeführt wurde. Experimentelles Forschen, Simulationsverfahren sowie software- und ingenieurmäßige Lösungen waren vorrangige Themen.

Nach einem Grußwort durch den Präsidenten der TU Kaiserslautern eröffnete Prof. Hausladen (TU München) mit Gedanken zum energiesparenden Bauen die Plenarvorträge. Die Beurteilung der Güte eines Gebäudes allein auf die Dicke der Wärmedämmung zu reduzieren, sei ein unter Fachleuten häufig diskutierter Aspekt, so Prof. Hausladen. Seiner Meinung nach müssen aber bei der Beurteilung der Qualität und Funktionalität eines energiesparenden Gebäudes die äußeren Gegebenheiten, die dem Fachplaner bekannt sein müssen, viel mehr beachtet werden.

Ebenfalls über Wärmeschutz referierte Prof. Tywoniak aus Prag. Dabei stellte er in einem ausführlichen Vortrag interessante Forschungsarbeiten aus dem Bereich der thermischen Bauphysik an der Tschechischen Technischen Universität Prag vor.

In Sachen Brandschutz zeigte Prof. Hosser von der Technischen Universität Braunschweig den anwesenden Bauphysikern, was heutzutage mit Ingenieurmethoden im Rahmen von Brandschutzkonzepten möglich ist, und wo es noch weitere Ansätze für Forschung und Entwicklung gibt.

In den Parallelsessions konnten die Tagungsteilnehmer an beiden Tagen interessante Fachvorträge zu aktuellen Themen hören, zum Beispiel zu schwimmenden Bauten und deren bauphysikalischen Herausforderungen von Prof. Stopp oder auch zu thermisch aktivierten Deckensystemen von Dipl.-Ing. Friedrich, um nur zwei der 30 Beiträge zu nennen. In seinem Plenarvortrag berichtete Dipl.-Ing. Torsten Schoch von der Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH von der Entwicklung, dem Bau und der Nutzung sogenannter „Energie-Plus-Häuser“. Dabei erläuterte er, dass es möglich sei, mit begrenztem finanziellem Aufwand auch ein Plus-Energie-Haus zu bauen und zu betreiben. Den Abschluss der Plenarvorträge bildeten zwei Beträge zur thermischen Behaglichkeit in Gebäuden. Dabei wurde zuerst von Prof. Wagner vom KIT ein Messstand vorgestellt, der realistische Untersuchungen zum Temperaturempfinden bei Bürotätigkeiten von Probanden erlaubt. Abschließend referierte Jun.-Prof. Völker über die numerische Simulation sowohl der thermischen Behaglichkeit als auch des Raumklimas. Diese Simulationen zu validieren ist Ziel bei der an der Technischen Universität Kaiserslautern geplanten Anschaffung einer Klimakammer. 

Am Abend des ersten Tages konnten die Gäste der Bauphysiktage bei Livemusik das Pfälzer Spezialitäten-Buffet in den Räumlichkeiten der Fruchthalle genießen. Eine besondere Überraschung bildeten dabei eine Weinverkostung und eine begleitende Weinlesung, die so manchen Gast amüsiert schmunzeln ließ. Moderiert wurde die Tagung von den Professoren Kornadt, Lorenz, Pahn und Völker. Die Tagungsorganisation lag in den Händen von Herrn Dipl.-Ing. Vogel.

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